Traum und Wirklichkeit

Von Irmgard Kirchner · · 2012/09

In Zeiten der Krise wird in verschiedenen Lebensbereichen nach Alternativen gesucht. Arbeitsformen, in denen Kooperation anstelle von Konkurrenz im Vordergrund steht, sind wichtige Hoffnungsträger. Die folgenden Thema-Seiten, die wir von unserer Partnerzeitschrift New Internationalist übernommen haben, handeln von derartigen Modellen. Dabei soll der Mensch wichtiger sein als der Profit, soll ein Miteinander anstelle eines Gegeneinanders geschaffen werden. 2012 ist das Internationale Jahr der Genossenschaften.

Die Idee ist nicht neu: Bereits im 18. Jahrhundert haben schottische Weber die erste Genossenschaft gegründet und ihren Traum von einem besseren Leben in die Wirklichkeit umgesetzt.

Dabei sind kooperative Arbeitsformen nicht im Bereich realitätsferner Träume angesiedelt. Sie beflügeln die Produktivität und haben wirtschaftlichen Erfolg. Wie auch das Beispiel von Argentinien nach dem Kollaps im Jahre 2001 zeigt.
Von Mitbestimmung und Teilhabe profitiert die Gesellschaft, das Gemeinwesen. Ungleichheit schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit sind an genossenschaftlichen Unternehmungen verschiedenster Art beteiligt. Doch auch in der Genossenschaftsbewegung gilt es, Traum und Wirklichkeit kritisch zu unterscheiden. Man läuft Gefahr, sich unter Genossenschaften stets solidarische, lokale und eher kleine Betriebe vorzustellen. Doch formell fallen auch Konzerne wie Rewe und Raiffeisen unter die Genossenschaften. Deren Beitrag zum Gemeinwohl und zu mehr wirtschaftlicher Demokratie darf bezweifelt werden.

Alternative Organisationen für Produktion und Konsum auch in ihrer Idealform werden allein nicht ausreichen, unsere zerstörerische kapitalistische Wirtschaftsweise abzulösen. Doch sie können ein wesentlicher Beitrag sein, das Denken zu verändern und Räume zu schaffen. Sie machen erfahrbar, dass Alternativen wirklich möglich sind, dass die Welt, in der man lebt, weitergehend gestaltet werden kann, als die herrschende Meinung glauben macht.

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