Trotzdem informiert bleiben

Von Richard Solder · · 2024/Jan-Feb

Dauernd schlechte Nachrichten – wie mit News heute umgehen?

Ob via Newsapps, auf Social Media oder in „klassischen Medien“ wie TV oder Radio: Als Medienkonsument:innen können wir heute Unmengen an aktuellen Nachrichten und Informationen bekommen. Aber gerade in diesen Zeiten mit Klimakrise, Krieg in der Ukraine und Nahostkonflikt prasseln mitunter schon zu viele negative Schlagzeilen und niederschmetternde Meldungen auf uns herab. Das geht selbst dem Redaktionsteam des Südwind-Magazins manchmal so. Daher haben wir vier uns vier Tipps überlegt, mit denen wir und Sie informiert bleiben können, ohne überwältigt zu werden:

1 Den eigenen Nachrichtenkonsum analysieren: Manche Webseiten oder Newskanäle setzen auf Dramatisierung und Zuspitzungen, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Nutzt man die richtigen Angebote? Die Princeton University, die dem Thema ganze Kurse widmet, empfiehlt über 48 Stunden ein Medientagebuch zu schreiben, Social Media inklusive – und gleich dazu zu notieren, wer die Inhalte produziert hat: Ist es eine unabhängige Redaktion? Ein Unterhaltungsunternehmen? Gar eine politische Partei?

2 Sich Grenzen setzen: 2022 fanden Forscher:innen der Texas Tech University heraus, dass Menschen mit dem Drang, ständig die News zu checken, eher unter Stress, Angstzuständen und körperlichen Beschwerden leiden. Expert:innen empfehlen, den Nachrichtenkonsum zeitlich zu begrenzen und zu „ritualisieren“. Also sich vorsätzlich informieren, statt sich bewusst einer Dauerbeschallung auszusetzen. Und: Durch manche Kanäle oder Formate, etwa Videos auf Twitter oder Youtube, sind Nutzer:innen schnell ganz nah dran am Geschehen. Diese können wertvoll sein, etwa um (Kriegs-)Verbrechen zu dokumentieren. Aber für viele Privatpersonen sind Inhalte häufig verstörend. Man muss nicht alles (mit)verfolgen!

3 Den Kopf zwischendurch frei bekommen: Wie man das schafft, ist individuell sehr unterschiedlich. Wenn es was mit Medien sein muss, wieso nicht gezielt Inhalte nutzen, die mit Humor arbeiten? Vom Comedy-Podcast zur Satire-Serie. Aber „Offline“-Zeiten sind besonders hilfreich: ob beim Sport oder mit einem Ausflug in die Natur. Empfohlen wird, sich Zeiten zu organisieren, in denen man das Handy auch mal abschalten kann. Mittlerweile helfen dabei schon Apps wie „Off the Grid – Digital Detox“.

4 Auf einen möglichst konstruktiven Journalismus setzen: Die Kanäle, die man nutzt, sollten verlässliche sein: Werden nur Gerüchte gestreut oder wirklich recherchiert? Zudem gibt es immer mehr Medien, die versuchen, Perspektiven und Lösungen mitzuliefern. Der britische Guardian ist ein Beispiel dafür bei den großen Medienhäusern, das Projekt perspective-daily.de ist auf konstruktiven Journalismus spezialisiert. Auch das Südwind-Magazin liefert neben der Berichterstattung über Missstände und Herausforderungen Ideen und Handlungsmöglichkeiten. Wissenschaftler:innen empfehlen zudem, nicht immer das gleiche Medium zu nehmen, sondern zu wechseln.

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