Überfällig

Von Irmgard Kirchner · · 2010/04

Im Fußball gibt es demnächst eine Weltpremiere: die erste Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent – angesichts der herausragenden Leistungen des afrikanischen Fußballs seit über 100 Jahren überfällig. Vom 11. Juni bis zum 11. Juli blickt also die Welt auf Südafrika. Und wird weit mehr mitbekommen als nur Fußball.

In Österreich wird die Chance genutzt, um in einer breit angelegten Initiative mit dem Titel Ke Nako Afrika – Afrika jetzt! ein differenzierteres Bild von unserem Nachbarkontinent zu vermitteln (siehe Kasten auf Seite 29).
Auch dies ist überfällig. Denn Österreich hat hier erheblichen Nachholbedarf. Das herrschende Bild wird aus dubiosen Quellen gespeist, eine qualifizierte intellektuelle Auseinandersetzung mit Afrika findet außerhalb akademischer oder professionell mit Afrika beschäftigter Kreise kaum statt. Afrika ist für viele ÖsterreicherInnen ein riesiger blinder Fleck, der sich hervorragend als Projektionsfläche für die eigenen Ängste, Sehnsüchte und Fantasien eignet.

Etwa 40.000 Menschen mit afrikanischem Hintergrund leben in Österreich. Sie haben sich im Vorjahr zu einer neuen Plattform vernetzt, um endlich in Österreich sichtbar und als Bereicherung und vor allem als Faktor in Gesellschaft und Politik wahrnehmbar zu werden. Die vielfältigen afrikanischen Communities repräsentieren nicht das "eine" oder das "wahre" Afrika – einen Kontinent mit 53 Ländern und einer Milliarde Menschen. Doch wohl niemand in Österreich ist besser dafür geeignet, in der qualifizierten Auseinandersetzung mit Afrika den Ton anzugeben.

Das folgende Thema hat die Südwind-Redaktion gemeinsam mit dem Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit (vidc) und der Afrika Vernetzungsplattform konzipiert. Und auch bei der grafischen Gestaltung der Beiträge, in denen es immer um "Bilder von Afrika" geht, sind wir neue Wege gegangen: Es sollen ganz normale Bilder, die gerade deswegen außergewöhnlich sind, wortlos wirken.

Und so ausführlich wie auf den folgenden Seiten sind die afrikanischen Communities im Südwind-Magazin noch nie zu Wort gekommen. Auch das war überfällig.

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