Völkermord-Prozesse

Von Redaktion · · 2001/11

Ruanda

In Ruanda haben im Oktober die Richterwahlen für die Tribunale stattgefunden. Für die geplanten 11.000 Gerichte wurden 260.000 Laienrichter bestimmt. Die Tribunale sind ein wichtiger Bestandteil der traditionellen „Gacaca“-Rechtssprechung, die dazu beitragen soll, die Prozesse nach dem Völkermord von 1994 zu beschleunigen (siehe SWM 9/2000). In den überfüllten Gefängnissen sitzen immer noch mehr als 115.000 Verdächtigte, denen eine Beteiligung am Genozid von 1994 vorgeworfen wird.

Im kommenden Frühjahr sollen die Gerichtshöfe ihre Arbeit aufnehmen. Nach Einschätzung des Justizministeriums wird es mindestens drei Jahre dauern, bis alle Verdächtigte einen Prozess bekommen. Würden deren Fälle in klassischen Prozessen behandelt, könnte dies nach vorsichtigen Schätzungen 60 Jahre dauern.

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