
Film
DVD, 66 Min. Doku von Nils Aguilar
Inspirieren soll dieser Dokumentarfilm, Mut machen. Ja, „Voices of Transition“ will sogar ein „Action movie“ sein, das zum eigenen Handeln anregt – zumindest wenn es nach den Infos auf der DVD-Hülle geht. Schafft der Film das alles?
Im Wesentlichen porträtiert die Doku ausgewählte Projekte, die sich mit Ernährungssouveränität beschäftigen: Etwa Vater und Sohn in einem großen landwirtschaftlichen Betrieb in der französischen Bourgogne, die auf Bio-Landbau umstellen. Der Sohn will noch weiter gehen und den Betrieb von reiner Getreideproduktion auf weitere Produkte, Obst und Gemüse, erweitern – gemeinsam mit anderen Bäuerinnen und Bauern in einer gemeinschaftlichen Landwirtschaft.
„Voices of Transition“ stellt die Methode der „Waldgärten“ aus Großbritannien vor, bei der durch Pflanzenvielfalt kleinteilige Landwirtschaft ohne Pestizide und Dünger möglich ist. Solidarische Landwirtschaft, Bio-Kistl-Netzwerke und Gemeinschaftsgärten zeigen, wie man sich Ernährungssouveränität auch in den urbanen Raum holen kann.
Mit dem Konzept der „Transition Towns“ wird ein Weg für urbane Veränderungsprozesse hin zu mehr Nachhaltigkeit ganzer Regionalwirtschaften erklärt. Die „Organopónicos“, die kubanische Form der „Urban Gardens“ belegen, dass auch kleine Initiativen flächendeckende Wirkung erreichen können.
Mit den vorgestellten Projekten werden auch die Personen dahinter vorgestellt – sie sind es schließlich, die aktiv geworden sind, die den Wandel leben.
Diese PionierInnen wollen der mächtigen globalen industriellen Landwirtschaft Alternativen entgegenstellen. Dieses gemeinsame Ziel ist wichtig, verhindert es doch ein Schrebergartendasein der über den Globus verstreuten Projekte.
Die Auswahl der Initiativen im Film scheint etwas dem Zufall überlassen zu sein und konzentriert sich sehr auf Großbritannien und Frankreich. Bereits zum Thema informierte SeherInnen könnten zudem enttäuscht sein, dass sie manches bereits kennen. Abseits davon: „Voices of Transition“ ist eine sympathische, kurzweilige und mutmachende Doku – die einem einen Anstoß in Richtung selbst gelebter Ernährungssouveränität gibt. Oder anders formuliert fragt man sich am Ende: Warum ist das mit meinem Engagement im Gemeinschaftsgarten eigentlich noch nichts geworden?
Ines Zanella
Globale Perspektiven – jederzeit, überall
6 Ausgaben pro Jahr als E-Paper
12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe
12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)
voller Online-Zugang inklusive Archiv
Globales im Blick mit unserem Kombi-Abo
6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und E-Paper
12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe
12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)
voller Online-Zugang inklusive Archiv
Qualitäts-
journalismus schützen
Mit einem Soli-Abo leisten Sie einen ganz besonderen Beitrag für das Südwind-Magazin.
Sie können zwischen dem Digital- oder Kombi-Abo wählen und erhalten zusätzliche Extras wie exklusive Berichte aus der Redaktion.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!