Volk ohne Staat

Von Redaktion · · 2016/02

Neben dem Irak leben KurdInnen in der Türkei, im Iran, in Syrien und in einigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Es wird geschätzt, dass es insgesamt bis zu 30 Mio. KurdInnen gibt. Die deutliche Mehrheit von ihnen sind Sunniten. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches wurde den Kurden eine autonome Region in Aussicht gestellt (Pariser Konferenz 1919). Doch im Vertrag von Lausanne (1923) wurden die kurdischen Territorien aufgeteilt.

Die KurdInnen sind alles andere als eine homogene Gruppe: Es gibt keine einheitliche kurdische Sprache, sondern mehrere teilweise stark differierende Dialekte, allen voran Kurmandschi (Nordkurdisch), Sorani (Zentralkurdisch) sowie Südkurdisch (Feyli). Auch politisch stehen sich verschiedenste Parteien und Milizen gegenüber.

Trotzdem sind die Hoffnungen auf einen eigenen Staat unter KurdInnen in der Folge der Krisen in Syrien und im Irak stark gewachsen. sol

In der Türkei startete 2013 nach jahrzehntelangem Konflikt ein Friedensprozess zwischen türkischer Regierung und der kurdischen PKK. 2015 flammte der Konflikt allerdings neu auf.

Im Norden des vom Bürgerkrieg zerrütteten Syrien baute die „Partei der Demokratischen Union“ (PYD) in den kurdischen Siedlungsgebieten (Rojava) eine Übergangsverwaltung auf. Die PYD und ihr militärischer Arm, die Volkseinheiten YPG, stehen der PKK nahe (siehe auch Glossar S. 11). Im Kampf um Kobanê kamen neben YPG-Truppen auch Peschmerga-SoldatInnen und womöglich auch PKK-Einheiten zum Einsatz.

Im Irak beteiligten sich die Peschmerga, die kurdischen Streitkräfte, auf Seiten der USA am Krieg gegen Saddam Hussein. In der Folge bekamen sie umfangreiche Selbstbestimmungsrechte. 2005 wurde Masud Barzani von der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) zum Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan gewählt. Vor allem dank der Erschließung neuer Ölfelder florierte die Wirtschaft in der Zeit vor dem Vormarsch des IS 2014.

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