
Der Jahreswechsel wird von Muslim*innen nicht so gefeiert wie Silvester von Menschen in christlich-geprägten Ländern. Gute Vorsätze nehme ich mir auch.
Von 9. auf 10. August war der Jahreswechsel im islamischen Kalender, demnach begann das Jahr 1443. Das habe ich nicht auswendig gewusst, sondern im Internet recherchiert. Denn: Für mich als Muslimen ist das kein wichtiges Datum, wir haben das zu Hause in Aleppo in Syrien nie gefeiert. Dafür sind meine Familie und ich am Abend des 31. Dezember zum Schauen ins christliche Viertel gegangen. Dort gab es Kirchen und auf den Plätzen davor feierten die Menschen mit Feuerwerk und Musik.
In Österreich wirken für mich die Feiertage rund um Weihnachten, inklusive Silvester, mitunter wie in Syrien der Fastenmonat Ramadan: Familien und Freund*innen treffen sich zum Essen, es gibt viele Süßigkeiten und alle nehmen ein bisschen zu.
Und dann kommen die guten Vorsätze: gesünder Essen, mehr Sport etc. Diesen Brauch (samt dem Vergessen darauf nach gut einem Monat) haben auch viele Menschen in Syrien übernommen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit.
Als ich noch dort lebte, habe ich viel Sport gemacht und mir manchmal vorgenommen, für die Ringer-Wettkämpfe, an denen ich damals regelmäßig teilnahm, noch mehr zu trainieren.
Jetzt und hier in Österreich geht´s mir mehr um meine Deutschkenntnisse. Mein Vorsatz für 2022 ist es, einen B2-Sprachkurs zu machen und die Prüfung abzulegen, damit ich in Folge die Staatsbürgerschaft beantragen kann. Ich hoffe, es klappt!
Ahmad Ibesh, 27, kommt aus Aleppo in Syrien. Als er mit 19 in die Armee sollte, floh er in die Türkei und kam 2015 nach Österreich. Seither lebt er als Schneider von seinem Label „Herzgenäht“ (vgl. Rubrik „Lokalaugenschein“, Südwind-Magazin 7-8/2020) und neuerdings als Verkäufer in einem Möbelhaus in Kärnten.
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