Von Ilisu bis zum Balkan

Von Redaktion · · 2015/11

Dauerbrenner: Ilisu und Belo Monte

Staudammprojekt Ilisu: Die Arbeiten am Ilisuprojekt im Südosten der Türkei dürften nach aktuellen Meldungen wegen der Unruhen in der Region gestoppt worden sein. Die Menschen der Ortschaften wurden bislang noch nicht umgesiedelt, bis auf das Dorf Ilisu. In Hasankeyf wurde am gegenüberliegenden Tigris-Ufer die Neustadt errichtet. Sie ist praktisch fertig. Schulen, Verwaltung sind in Betrieb, doch die Wohnhäuser zumeist leer, die Menschen wohnen noch in Hasankeyf.

Staudammprojekt Belo Monte: Auch am Xingufluss in Brasilien sind die Bauarbeiten am drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt schon weit fortgeschritten, doch jetzt hat die staatliche Umweltbehörde (IBAMA) den Weiterbau vorerst gestoppt, weil wesentliche Auflagen beim Bau nicht erfüllt wurden. Ohne die Genehmigung der IBAMA dürfen die Schleusen nicht geschlossen und kann das Areal nicht geflutet werden. Die österreichische Andritz AG ist sowohl bei Belo Monte im Geschäft wie auch bei Ilisu und beim Xayaburi-Staudamm am Mekong in Laos, einem weiteren höchst umstrittenen Kraftwerk.

Das Südwind-Magazin hat wiederholt und ausführlich über Ilisu und Belo Monte berichtet. Unter anderem Ilisu in SWM 11/06, SWM 3/09; Belo Monte in SWM 10/12, SWM 9/13; auch über die Rolle der Firma Andritz AG in SWM 5/15; siehe: www.suedwind-magazin.at

Balkan, Das blaue Herz

Das blaue Herz Europas schlägt am Balkan, die intaktesten Flüsse des Kontinents fließen zwischen Slowenien und Albanien. Ein europäischer Glücksfall. Doch nun droht das Aus. Über 2.700 Wasserkraftwerke sind geplant, 66 zurzeit in Bau. Auf seltene Arten oder gar Schutzgebiete wird dabei keine Rücksicht genommen, 113 Staudämme sollen mitten in Nationalparks stehen, 133 weitere in „Natura 2000“, dem Schutzgebietsnetz der EU.

In fast allen Fällen wollen die AnrainerInnen die Dämme nicht, doch sie werden nicht gefragt. Etwa in Albanien an der Langarica, einem atemberaubend schönen Bach in einem Nationalpark. Die österreichische Firma ENSO Hydro leitete kurzerhand das Wasser ab und legte den Nationalpark trocken. Die lokale Bevölkerung hatte vehement gegen dieses Projekt protestiert – ohne Erfolg. Dies ist kein Einzelfall. Vor allem österreichische Firmen und Banken sind involviert und machen am Balkan das, was sie daheim nicht dürften.

Weitere Infos: www.balkanrivers.net

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