Vor dem Nichts

Von Redaktion · · 2015/07

Makopano Thelejane ist eine der Witwen, die ihre Männer beim Massaker von Marikana verloren haben. Am 16. August 2012 waren bei der Niederschlagung eines Streiks im Norden Südafrikas 34 Minenarbeiter erschossen worden. Sie hatten vom Betreiber der Platinmine, Lonmin, höhere Löhne gefordert.

Da ihr Mann über einen Subunternehmer angestellt war, erhielt Makopano Thelejane keine Entschädigung durch den Konzern. Etwas Unterstützung kam von der Gewerkschaft. Drei Jahre später bekomme sie nichts mehr, erzählt sie – weder von der Gewerkschaft, noch von Lonmin, noch vom Staat.

Das Geld von der Gewerkschaft floss in die Fertigstellung des kleinen Hauses, in dem Makopanos Sohn Kopano mit seiner Familie lebt. Gibt der Lonmin-Konzern ihm die Möglichkeit, den Arbeitsplatz seines Vaters zu übernehmen, wird er in die Minen gehen – obwohl seine Mutter die Firma für den Tod ihres Gatten verantwortlich macht.

Größter Abnehmer des Lonmin-Edelmetalls ist das Chemie-Unternehmen BASF. Ende April trat der südafrikanische Bischof Jo Seoka bei dessen Aktionärsversammlung in Mannheim auf und forderte den Vorstand auf, Verantwortung zu übernehmen. BASF solle 3,4 Millionen Euro in einen Fonds für die Betroffenen einzahlen. Der Vorstandsvorsitzende Kurt Bock antwortete, Urteile aus der Distanz fielen schwer, zudem müssten diese Dinge zuerst in Südafrika geklärt werden.

Die offizielle südafrikanische Untersuchungskommission zum Massaker von Marikana hat ihren Abschlussbericht Ende März dem Präsidenten Jacob Zuma überreicht. Ob er veröffentlicht wird, ist unklar.

Text und Fotos: Tobias Pilz

Tobias Pilz ist Künstler und Fotograf und lebt in Wien. Im Jänner und Februar bereiste er Südafrika. www.tobiaspilz.net

Digital

Globale Perspektiven – jederzeit, überall


6 Ausgaben pro Jahr als E-Paper

12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe

12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)

voller Online-Zugang inklusive Archiv

ab € 27 /Jahr
Abo Abschließen
Kombi

Globales im Blick mit unserem Kombi-Abo


6 Ausgaben pro Jahr als Print-Ausgabe und E-Paper


12-seitiger Themenschwerpunkt pro Ausgabe


12 x Extrablatt per E-Mail (redaktioneller Newsletter mit 3 Extra-Artikeln)

voller Online-Zugang inklusive Archiv

ab € 38 /Jahr
Abo Abschließen
Soli

Qualitäts-
journalismus schützen

Mit einem Soli-Abo leisten Sie einen ganz besonderen Beitrag für das Südwind-Magazin.

Sie können zwischen dem Digital- oder Kombi-Abo wählen und erhalten zusätzliche Extras wie exklusive Berichte aus der Redaktion.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

168 /Jahr
Abo Abschließen