Die Volkswirtschaften Lateinamerikas und der Karibik wuchsen im vergangenen Jahr so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Nach Berechnungen der regionalen UN-Wirtschaftskommission (CEPAL) nahm das Bruttoinlandsprodukt der Region um 5,5% zu, wobei alle Länder mit Ausnahme Haitis eine positive Entwicklung zu verzeichnen haben.
Gründe für diese Steigerungen sind vor allem die hohe Rohstoffnachfrage am Weltmarkt sowie günstige weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Nach CEPAL-Schätzungen sank der Anteil der Menschen in Armut zwar von 44,3% im Jahr 2003 auf nun 42,9% (227 Millionen). Das waren aber noch immer 20 Mio. mehr als vor den jüngsten Wirtschaftskrisen (z.B. Argentinien und Venezuela) im Jahr 2000. Der Aufschwung ist vor allem vom Rohstoff- und Agrarexport getragen, wo die menschliche Arbeitskraft stark durch kapitalintensive Technik ersetzt worden ist.