
Das Spendengütesiegel soll kommen, aber nicht nur finanztechnische, sondern auch Qualitätskriterien beinhalten, meint Mag. Heinz Patzelt, Geschäftsführer von amnesty international Österreich
SÜDWIND: Was hält amnesty international Österreich von einem Spendengütesiegel?
Patzelt: Amnesty hat damit weltweite Erfahrung und in den Ländern, wo es das gibt, entsprechen wir den Kriterien. Es soll aber nicht auf die Erfüllung von 3 oder 4 Kriterien auf dem Papier reduziert werden. Denn das kann dann zu dem in Deutschland bekannten Phänomen des ‚Grünen Punktes‘ führen, wo aus irgendeinem Grund schließlich jedes Plastiksackerl doch noch einen ‚Grünen Punkt‘ erhält.
SÜDWIND: Was ist für Sie das Wichtigste bei der Erstellung der Kriterien?
Patzelt: Besonders wichtig erscheint mir, daß das, was draufsteht, auch drin sein soll! Denn wenn im Tierschutzbereich Geld gesammelt wird, und der ist in Österreich sehr viel erfolgreicher als der Bereich des ‚Menschen’schutzes, d.h. laut Market-Umfrage liegt die Relation bei 1 zu 2 bis 3, dann soll das, was versprochen wird, auch gehalten werden. Darüber braucht man nicht zu klagen, nur darf sich eine Organisation nicht gestört fühlen, wenn sie über ihre Tätigkeit befragt wird.
SÜDWIND: Und wie hält es amnesty international damit?
Patzelt: Bei amnesty kann man vielleicht bei speziellen Problemen nicht alles erzählen, vor allem, wenn beispielsweise jemand im Sicherheitsbereich arbeitet. Falls sich ein Researcher auf einer Aufklärungsreise in einem Krisenland befindet, wird sein Name erst nach seiner Rückkehr bekanntgegeben. Aus der Dokumentation erfährt man dann, was er wann gemacht hat und wieviel die Reise gekostet hat. Außerdem gilt bei amnesty eine seriöse, regelmäßige innere und externe Kontrolle als Grundvoraussetzung. Die mit einem Bestätigungsvermerk versehene Bilanz wird bei Spendern und in den Medien veröffentlicht.
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