
Ein von China finanziertes riesiges Infrastruktur-Projekt schürt Hoffnungen und Zwietracht in Pakistan.
Der Wirtschaftskorridor zwischen China und Pakistan (CPEC) ist ein Mega-Projekt und soll den Hafen Gwadar in Südwest-Pakistan mit Chinas autonomer Region Xinjiang verbinden. Das 3.000 Kilometer lange Infrastruktur-Netzwerk, das 2030 fertig sein soll, wird dem Handel und der Zusammenarbeit mit China Tür und Tor öffnen und soll Straßen, Zugverbindungen, Pipelines und Kraftwerke beinhalten.
Im Moment aber lässt das politische Gezänk in Pakistan über die Zukunft des Projekts an dessen Verwirklichung zweifeln. Vor allem können sich die politischen Fraktionen nicht über die Route des Korridors einigen. Er könnte zentral, wie anfangs von der Regierung beschlossen, östlich oder westlich durch das Land verlaufen. Während die westliche Route durch Belutschistan verliefe und maßgeblich zur Entwicklung der Region beitragen könnte, wäre der östliche Verlauf des geplanten Korridors – durch wirtschaftlich entwickeltere Regionen – die günstigere und schnellere Variante.
KritikerInnen, eben etwa aus Belutschistan, gehen nun davon aus, dass die Regierung letzterer Variante den Vorzug gibt und ohnehin marginalisierte Regionen dadurch noch mehr ausgegrenzt würden. Am 30. Dezember verkündete Premierminister Nawaz Sharif zwar offiziell in Belutschistan den Startschuss für die westliche Route. Das halten aber viele für ein Ablenkungsmanöver. „Alle Entwicklungsprojekte werden nämlich auf der östlichen Route geplant“, twitterte etwa Ex-Senator Sana Baloch.
CPEC ist ein Projekt, das das Potenzial hat, neue wirtschaftliche Möglichkeiten in die entlegensten und problematischsten Gegenden des Landes zu bringen, selbst wenn es gleichzeitig den chinesischen Einfluss in der Region stärkt. Wenn allerdings die Regierung die Bedenken der einzelnen Landesteile nicht berücksichtigt, könnte das Mega-Projekt im Endeffekt mehr Streit als Nutzen bringen.
Veengas lebt als Journalistin in Karatschi, Pakistan, und ist Redakteurin bei „Global Voices“, wo dieser Text zuerst in einer längeren Version und auf Englisch erschienen ist. Übersetzt und gekürzt von Nora Holzmann.
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