Weltklima – Orchideen im Papageienwald

Von Irmgard Kirchner · · 2000/01

„…Bin plötzlich mit unserem Wetter wieder ganz zufrieden“. Diese kleine Notiz begleitete die Arbeit unseres Übersetzers an an den folgenden „Thema“-Seiten, die wir von unserer Partnerzeitschrift „New Internationalist“ übernommen haben. Vermutlich wollte er Milde walten lassen mit der Schafskälte, die gerade unsere Nasen rötet, mit seinen verregneten Schitagen zu Weihnachten, mit dem gefrorenen Regen, den er in aller Herrgottsfrüh von der Windschutzscheibe seines Autos kratzen muss.

Wir leben zwar in so genannten gemäßigten Breiten. Doch spätestens seit den Jahrhundertschneefällen vor einem Jahr in den Alpen mit darauf folgenden Lawinenkatastrophen wurde klar: Mit der Instabilität des Wetters muss man in jedem Erdteil rechnen. Um Weihnachten fegte ein Orkan mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h über Westeuropa. Der heftigste Sturm seit 100 Jahren forderte viele Tote. Doch die Folgen von Wetterextremen treffen den Süden unvergleichlich härter als den Norden. Naturkatastrophen fordern 96 Prozent ihrer Todesopfer in den Entwicklungsländern. Bereits geschätzte 25 Millionen Menschen weltweit befinden sich infolge von Umweltkatastrophen auf der Flucht.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich die Erde erwärmt, das Wetter unberechenbarer wird und Naturkatstrophen zunehmen. Über die Ursachen der Erderwärmung wurde bis vor einigen Jahren noch heftig gestritten. Doch heute kann der Zusammenhang zwischen Erderwärmung und dem seit der industriellen Revolution dramatisch gestiegenen Ausstoß von CO2 und anderen so genannten „Treibhausgasen“ kaum mehr geleugnet werden. Und für 90 Prozent davon sind die Industrieländer verantwortlich. Die USA produzieren mit einem Anteil von 4 Prozent der Weltbevölkerung 25 Prozent der Treibhausgase – ebenso viel wie die gesamte Dritte Welt mit knapp 80 Prozent der Weltbevölkerung .

Das Weltklima gerät aus dem Gleichgewicht. Doch dieser Einsicht folgen keineswegs entsprechende Taten : Nachzuvollziehen an den halbherzigen Ergebnissen all der internationionalen Klimakonferenz- Runden, die in den vergangenen Jahren stattgefunden haben. Weniger Treibhausgase erzeugen und die Ökosysteme, in denen sie gespeichert werden können (sprich: die Wälder und Ozeane) nicht schwächen, lautet – sehr verkürzt – die Lösung: Und so lesen Sie auf den nächsten Seiten nicht nur über die Ursachen und den Verlauf der Erderwärmung, sondern auch über das einzigartige Ökosystem Regenwald, die grünen Lungen unseres Planeten: Diese Thema ist mehr als ein Appell, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen sofort zu stoppen und eine echt nachhaltige Entwicklung einzuleiten. Es ist auch eine Liebeserklärung an unseren Planeten mit seinem so raffiniert ausbalanzierten System des Klimas und der verzaubernden Lebenswelt Regenwald.

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