
Mit Aline Castellanos, Mitarbeiterin der Mexikanischen Liga zur Verteidigung der Menschenrechte (LMDDH) im Bundesstaat Oaxaca, sprach SÜDWIND-Mitarbeiter Hermann Klosius.
SÜDWIND: Präsident Vicente Fox verspricht, das mit den Zapatisten ausgehandelte Abkommen über indigene Rechte zu respektieren, den Konflikt im Handumdrehen zu beenden, mit der Militarisierung, die es offenbar auch in Oaxaca gibt, Schluss zu machen. Was erwarten Sie vom neuen Präsidenten?
Wir sind skeptisch. Sein Konzept zielt in erster Linie auf die Stabilisierung des Neoliberalismus in Mexiko ab. Seine Entwicklungspläne werden den Campesinos und den indigenen Völkern schlecht bezahlte Arbeitsplätze in Maquiladoras bringen, ohne soziale Rechte. Die Konzerne werden einfach kommen und ausnützen, dass ihnen die Regierung Steuererleichterungen gibt, dass die Löhne niedrig sind, dass sie Strom und Rohstoffe billig erhalten. Und wenn sich die ArbeiterInnen organisieren, werden sie entlassen.
SÜDWIND: Gibt es in Oaxaca bereits Erfahrungen mit ausländischen Unternehmen?
Der frühere Gouverneur hat einige Maquiladoras ins Land geholt, vor allem in marginalisierte Zonen. Schon jetzt ist zu beobachten, dass dadurch Formen kollektiver Organisation auf Gemeindeebene zerstört werden. Vielleicht wird Fox die Armee zurückziehen, um danach in den indigenen Gebieten diese Art von Entwicklung durchzusetzen. Erst jüngst hat einer der größten Unternehmer Mexikos Fox einen Entwicklungsplan für Oaxaca und Chiapas vorgelegt. Wir erwarten von diesem Plan aber keine nachhaltige Entwicklung oder Respekt vor der indigenen Kultur.
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