Wieso das Diplomaten-Dasein Krimi-Stoff liefert …

Von Christina Bell · · 2015/12

… erklärt Gabriele Matzner, Autorin des Buchs „Gefahr im Anzug“ und Diplomatin a.D.

Wie gefährlich leben DiplomatInnen?

Mitunter sehr gefährlich, etwa bei gewalttätigen Unruhen oder Naturkatastrophen. In den meisten Ländern, in denen Österreich vertreten ist, ist es für Botschaftspersonal aber nicht gefährlich.

Wie viele echte Erlebnisse stecken in Ihrem Buch?

Vieles ist aus dem Leben gegriffen, wenn auch bisweilen karikiert und überzeichnet, wie es die „dichterische“ Freiheit erlaubt.

Empfehlen Sie DiplomatInnen die Lektüre?

Etliche KollegInnen haben sich, wie sie sagen, köstlich amüsiert, andere waren vielleicht ein bisschen pikiert, also Ja. Aber ich empfehle die Lektüre, ganz selbstlos natürlich, allen. Ganz exotisch ist das diplomatische Milieu ja auch wieder nicht.

Gabriele Matzner:

Gefahr im Anzug. Fast ein Wien-Krimi.

Amalthea-Verlag,

Wien, 2015. € 19,95.

Sie haben mehrere Sachbücher verfasst. Weshalb der Wechsel ins Krimifach?

Ich suchte eine neue Herausforderung, vielleicht weil ich das berufsbedingt lieb gewonnen habe: alle paar Jahre ein neues Land, neue Aufgaben.

Welches Land war Ihnen das liebste?

Wie kann ich das wohl beantworten und diplomatisch bleiben? An allen Dienstorten habe ich vieles gelernt und erlebt. Am meisten bewirken konnte ich sicher als Botschafterin in Bratislava, weil die Beziehungen zu unserem Nachbarland damals, in den späten 1990er Jahren, noch im Aufbau waren.

Was würden Sie JungdiplomatInnen raten?

Dieser Beruf ist einer der spannendsten und abwechslungsreichsten, die es gibt. Ich würde raten: immer Augen und Ohren offen halten, immer dazu lernen, Menschen auch aus anderen Kulturkreisen offen, neugierig und respektvoll begegnen.

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