Guatemalas Präsident Álvaro Colom beendete am 13. Jänner sein erstes Amtsjahr. Von seinen Wahlversprechen hat der als sozialdemokratisch eingestufte Staatschef allerdings nicht viel umsetzen können. Am ehesten noch die versprochene Unterstützung der indigenen Mehrheitsbevölkerung, die nun mehr denn je in der Geschichte des Landes in den Genuss von Sozialprogrammen kommt. KritikerInnen bemängeln jedoch, dass es sich dabei um bloße Hilfeleistungen handelt, ohne die Indigenen in den Produktionskreislauf einzubinden.
Negativ sind die Ergebnisse der versprochenen „intelligenten Bekämpfung der Unsicherheit“. Nachdem 2007 die Zahl der Tötungsdelikte um fast 800 auf 5.000 zurückging, schnellte sie vergangenes Jahr wieder auf 6.200 hoch. Die gemeldeten Entführungen verdoppelten sich von 98 auf 183. Die Frustration der Menschen wächst. Im Dezember und Jänner wurden in ländlichen Regionen mehrere vermeintliche Entführer zu Tode geprügelt und angezündet.