Nach dem versuchten Flugzeugbombenanschlag am 25. Dezember in Detroit, für den ein nigerianischer Staatsbürger angeklagt wurde, zählt die USA Nigeria nun zu den potenziellen Terrorismusländern wie Afghanistan oder Somalia. Die Aufnahme des Landes in die US-Terrorliste kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Seit zwei Monaten befindet sich der nigerianische Präsident Umaru Yar’Adua in ärztlicher Behandlung in Saudi Arabien, ohne seine Regierungsaufgaben zu erledigen. Er gab keine offizielle Stellungnahme zu der Causa ab. Politiker fordern nun eine Übergabe der Macht an den Vizepräsidenten. Anfang des Jahres marschierten wütende Menschen – angeführt von Nobelpreisträger Wole Soyinka – durch die Straßen der nigerianischen Hauptstadt Lagos, um gegen das wachsende Machtvakuum im Land zu protestieren.