Berühmte und weniger bekannte WhistleblowerInnen aus der Vergangenheit

Von Redaktion · · 2014/05

Edmund Dene Morel 1893

Der britische Schiffsexpedient informierte die Öffentlichkeit über die so genannten „Kongogräuel“ auf den Kautschukplantagen im Kongo-Freistaat. Auf Grundlage seiner Informationen entstand schließlich eine breite Kampagne gegen das brutale Regime König Leopold II. in diesem zentralafrikanischen Gebiet.

Daniel Ellsberg 1971

Der US-Ökonom und Militäranalytiker veröffentlichte die „Pentagon Papers“, eine streng geheime Studie der US-Regierung, zu der er als Analyst der RAND Corporation Zugang gehabt hatte. Die Studie enthüllte das wachsende Ausmaß der US-Intervention im Vietnamkrieg einschließlich der Bombardierung von Kambodscha und Laos, worüber die US-Öffentlichkeit in Unkenntnis gelassen worden war.

Bob Thomson 1973

Als junger Mitarbeiter des kanadischen Entwicklungshilfeprogramms in Chile zur Zeit des Militärputsches bekam Thomson geheime Fernschreiben zu Gesicht, in denen der kanadische Botschafter seiner Regierung eine rasche Anerkennung der Militärjunta und die Verweigerung des Asyls für Regimeflüchtlinge empfahl. Thomson gab die Fernschreiben an einen kanadischen Parlamentsabgeordneten weiter, Kanada änderte seine Politik und gewährte 7.000 chilenischen Flüchtlingen die Einreise nach Kanada.

 

 

 

Mordechai Vanunu 1986

Vanunu ist ein früherer israelischer Nukleartechniker, der 1986 der Londoner Sunday Times Informationen über das Kernwaffenprogramm seines Landes übermittelte.

Er wurde 1986 von einer israelischen Geheimagentin nach Italien gelockt, dort vom Mossad entführt und in einem geheimen Prozess verurteilt. Vanunu verbrachte 18 Jahre im Gefängnis, darunter mehr als elf Jahre in Einzelhaft. Derzeit beruft Vanunu gegen eine weitere sechsmonatige Haftstrafe, zu der er wegen Kontakten zu AusländerInnen verurteilt wurde.

 

 

 

 

 

 

Kathryn Bolkovac 2002

Die US-Polizeiermittlerin Bolkovac deckte auf, dass UN-Polizeibeobachter, hochrangige UN-Beamte, die bosnische Polizei sowie Beamte der bosnischen und der US-Regierung, darunter US-Botschafter Jacques Paul Klein, in den Frauenhandel und die sexuelle Ausbeutung von Frauen im Nachkriegs-Bosnien verwickelt waren. Die Beschuldigten genossen Immunität vor Strafverfolgung, während Bolkovac von ihrem Arbeitgeber DynCorp degradiert und entlassen wurde. Ihre Geschichte wurde unter dem Titel „The Whistleblower“ (deutsch „Whistleblower – In gefährlicher Mission“) verfilmt.

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