Bossa Nova. Eine Geschichte der brasilianischen Musik

Von Redaktion · · 2012/04

Ruy Castro

Sachbuch. Aus dem Brasilianischen übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner. Verlag Hannibal, Innsbruck 2011, 391 Seiten, davon 32 S. Fotos, € 30,60

Der brasilianische Autor Ruy Castro interviewte 18 Monate lang zahlreiche Augen- und OhrenzeugInnen der Entwicklung und des Siegeszuges des Bossa Nova: Komponisten, Sänger, Musiker, Fans – Männer und Frauen. In dem Buch, das mittlerweile zum Standardwerk über diese urbrasilianische Musikrichtung geworden ist, wird die Zeit von 1948 bis 2001 lebendig: 1948, als João Gilberto, einer der großen Stars des Bossa Nova, gerade 17 Jahre alt war und noch in Juazeiro im Bundesstaat Bahia lebte, und 2001, als er nach einem Auslandsaufenthalt von 18 Jahren wieder in seine Heimat, nach Rio, zurückkehrt.

Die älteren Semester in unseren Breiten hören beim Stichwort Bossa Nova vielfach noch Manuelas Ohrwurm aus den Sechzigern: „Schuld war nur der Bossa Nova, er ist schuld daran …“ Schade. Es gibt wohl kaum eine Sprache auf der Erde, die so musikalisch und elegant ist wie das brasilianische Portugiesisch, das sich geschmeidig und zärtlich den Klängen dieser Musik anschmiegt. Der Autor schafft es, die Leserin, den Leser mitzunehmen in die Zeit der Hochblüte des Bossa Nova, in die Clubs von Ipanema und der Copacabana, wo Antonio Carlos Jobim, Sergio Mendes, João und Astrud Gilberto, Baden Powell und viele andere der Welt einen fröhlichen, sinnlichen Stempel aufdrückten.

Castro beschreibt diese Zeit sehr farbig, lebendig, flott, was auch in der Übersetzung gut rüberkommt. Hemmend auf den Lesefluss wirkt sich jedoch die Vielzahl von Details und Eigennamen aus (im Register am Ende des Buches füllen die Namen ganze 17 große Seiten).
Werner Hörtner

Zum Buch erschien auch eine CD mit vom Autor ausgesuchten und kommentierten Musikbeispielen (Boutique/Universal 06024 983 746 5).

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