„Die Klimakrise ist eine soziale Krise“

Von Monika Austaller · · 2022/Jan-Feb
Person mit lila Mundschutz sitzt in einer Holzhütte mit zerrissenen Jeans und bunter Jacke, Blick aus Fenster auf Feld und blauen Himmel.
Die Schülerin Soletti, 17, ist seit zwei Jahren bei „Fridays for Future“ aktiv – und von Beginn an bei den Protesten gegen die Lobau-Autobahn. © Lukas David Beck

Lobau-Aktivistin Soletti (Aktionsname) über die verschiedenen gesellschaftspolitischen Dimensionen der Klimabewegung.

Beim Lokalaugenschein im Camp gegen die Lobau-Autobahn im Herbst sind mir die Regenbogenfahnen in den Bäumen aufgefallen. Wie queer ist die Klimabewegung?

Homophobie und Transphobie werden bei uns nicht toleriert, weil die meisten von uns selbst Teil der LGBTIQ+-Community sind. Ich selbst bin auch in mehreren Bewegungen aktiv. Neben der Klimabewegung engagiere ich mich auch für Frauenrechte, für LGBTIQ+ und auch bei den Black Lives Matter-Protesten war ich involviert.

Wie kommt es zur Überschneidung der Klimabewegung und der LGBTIQ+-Bewegung?

Die Klimakrise ist eine soziale Krise. Sie erhöht den Druck und verstärkt die Diskriminierung von Frauen, LGBTIQ+-Personen und People of Colour. Durch die Klimakrise müssen etwa viele Menschen dieser Communities, vor allem People of Colour, flüchten.

Sind Protestcamps Orte, an denen nicht nur mit neuen Formen des Zusammenlebens experimentiert wird, sondern auch mit der eigenen Identität?

Ja. Durch das Lobau-Protestcamp habe ich sehr viel über mich selbst gelernt. Ich komme mit vielen diversen Menschen in Kontakt, die anders sind als ich selbst und die mir im Alltag nicht so leicht begegnen würden. Außerdem bin ich in Diskussionen und demokratischen Entscheidungsprozessen mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert und nehme sie an.

Wir lernen hier, patriarchale und kapitalistische Strukturen zu hinterfragen. Die meisten geben sich Aktionsnamen, wie ich mir Soletti. Manche verwenden einen Tag einen genderneutralen Namen, am nächsten Tag einen weiblich Gelesenen. Man wird hier so angenommen, wie man ist.

Interview: Monika Austaller

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