Flechtmatte und Nylonbluse

Von Irmgard Kirchner · · 2004/11

Wer den Begriff „Textilien“ hört, denkt in erster Linie an Kleider.

Zu den Textilien zählen alle Stoffe, die aus verspinnbaren kleineren Einheiten gebildet sind: von der Flechtmatte über den geknüpften Teppich bis zum selbst gestrickten Pullover. Bis ins 20.Jahrhundert verwendete man dazu ausschließlich pflanzliches und tierisches Material wie Tierhaar (Wolle), Seide, Baumwolle oder Flachs.
In Österreich konzentrierte sich die Leinwandweberei im Wald- und Mühlviertel, wo der Flachs gut gedeiht. Spezialität des alpinen Bereichs sind Filz und Loden, hergestellt aus gewalkten Tierhaaren.
Vor der eigentlichen Stoffbildung steht noch die Herstellung des Fadens, des Ausgangsmaterials für die Stoffbildung. Fäden werden gesponnen, gedrillt oder gezwirnt.
Für die einfachsten Stoff bildenden Techniken braucht man fast keine Hilfsmittel: mit endlichem Faden wird genetzt, verschlungen, geklöppelt etc. Aus endlosem Faden entsteht Gestricktes und Gehäkeltes, aus Fadensystemen werden Flechtereien.

Wer seine Socken selbst stopft, wendet das Prinzip der Weberei an: Er verkreuzt so genannte Kett- und Eintragsfäden. Für die „höheren“ Stoff bildenden Techniken werden große Hilfsmittel eingesetzt wie der Knüpfrahmen für die Teppich-Herstellung oder der Webstuhl.
Die Weberei ist eine der ältesten Technologien der Menschheit, wie Funde von Webstühlen aus dem Neolithikum bezeugen.
Die Erfindung des vollmechanischen Webstuhles Ende des 18. Jahrhunderts in Großbritannien gilt als einer der wichtigsten Meilensteine der industriellen Revolution. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Welt mit textiler Massenware überschwemmt, mit der das traditionelle Webereihandwerk nicht konkurrieren konnte. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts werden tierische und pflanzliche Fasern zum Teil durch Kunstfasern ersetzt.

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