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Von Redaktion · · 2010/02

Bei den Gemeinderatssitzungen im Stadtteil Mejicanos geht es meist um das leidige Thema Abfall. Die veraltete Flotte von Müllwagen ist der ständig steigenden Menge von Abfällen nicht mehr gewachsen. Mejicanos gehört organisch zur salvadorianischen Hauptstadt San Salvador, ist aber eine eigene Gemeinde traditionell proletarischen Charakters. Noch vor kurzem verlor sich der Stadtteil auf den Vulkan San Salvador zu in Gestrüpp und Kaffeeplantagen. Während des Bürgerkriegs war es den Rebellen ein Leichtes, von den dicht bewachsenen Hängen des Vulkans her einzusickern. Mejicanos war ein zentraler Schauplatz der Kampfhandlungen, die zwar nicht zur Schlussoffensive wurden, wie die linke Guerilla das geplant hatte, aber beide Seiten zur Einsicht brachte, dass der Krieg militärisch nicht zu gewinnen war.

In den letzten Jahren sind neue Straßen und Wohnviertel entstanden, die mehr Menschen und daher auch mehr Abfall bedeuten. Fast eine Viertelmillion Menschen zählt die Gemeinde inzwischen. Neun altersschwache Müllwagen sind täglich in drei Schichten im Einsatz. Wenn ein Fahrzeug ausfällt, bleibt der Müll liegen. Streunende Hunde reißen die Müllsäcke auf und verstreuen den Inhalt. Und Menschen, die den Mist nach brauchbaren Gegenständen und genießbaren Lebensmitteln durchwühlen, kümmern sich auch nicht um den Restmüll.

Gloria von der FMLN-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat hätte es am liebsten, wenn das Problem grundsätzlich angegangen würde: Mülltrennung und Müllvermeidung heißt die Devise. Zumindest die organischen Abfälle vom Markt sollen für Bioenergie genutzt werden. Aber sie weiß, dass der Weg von der Theorie zur Praxis lang und steinig ist.

Ralf Leonhard
San Salvador, El Salvador

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