InExActArt. Ein Handbuch zur Praxis des ­Theaters der Unterdrückten

Von Redaktion · · 2011/10

Birgit Fritz

Sachbuch. Ibidem-Verlag, Stuttgart 2011, 339 Seiten, EUR 24,90

Wenn man sich in Wien für die verschiedenen Theaterformen des bekannten brasilianischen Theaterpädagogen Augusto Boal interessiert, wird man früher oder später auf Birgit Fritz treffen. Seit vielen Jahren ist sie eine begeisterte Theaterspielerin, gründete die Theater der Unterdrückten-Gruppe (TdU) Wien und gibt laufend Workshops. Der kürzlich verstorbene Augusto Boal entwickelte eine Theaterform, die es „echten“ Menschen ermöglicht, ihre eigenen Geschichten, Wünsche und Vorstellungen auf die Bühne zu bringen. Dort kann man im geschützten Rahmen seine Optionen ausprobieren: Wie kann ich mein Leben verändern? Wie kann ich mich von unterdrückerischen Situationen befreien? Wie fühlt es sich an, zu unterdrücken oder unterdrückt zu werden?

Mit ihrem Werk „InExActArt. Ein Handbuch zur Praxis des Theaters der Unterdrückten“ gibt Birgit Fritz ein – wie der Titel schon sagt – für die Praxis verwendbares Buch heraus. Liebevoll führt sie den Leser, die Leserin in die Thematik ein, gibt ihre persönliche Motivation preis und versucht mit einfachen, klaren Worten jeden für das Theater der Unterdrückten zu begeistern. Im ersten Teil des Buches werden viele Theaterspiele erklärt, die den Anfangskontakt der Gruppe erleichtern. Sie helfen, sich selbst und die anderen zu spüren, sie lassen einen Grenzen erfahren und respektieren, sie ermöglichen einen ehrlichen Dialog und schaffen Vertrauen. Hier geht es darum, dass alle TeilnehmerInnen einmal in Beziehung zueinander kommen. Der zweite Teil widmet sich stark dem Wahrnehmen von Unterdrückung und Definitionen davon. Es geht um das Bewusstsein, dass die eigene Geschichte immer im Kontext einer größeren Geschichte steht. Der dritte Teil erklärt Theaterspiele, mit deren Hilfe man sich mehr der eigenen Identität bewusst wird und wie man unterschiedlichen Menschen begegnen kann. Hier geht es im Wesentlichen darum, den Mut zu haben, man selbst zu sein und die anderen so nehmen zu können, wie sie sind. Weiters gibt es einen Teil, der über die internationale TdU-Bewegung aufklärt und ausgewählte Performances und Auftritte von Gruppen aus aller Welt kurz vorstellt.
Michaela Krimmer

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