Kölner Weltwirtschaftsgipfel

Von Werner Hörtner · · 1999/07

Österreichisches „Schulden-Streich-Quartett“ geigt auf

Köln, wo sich am 19./20. Juni die Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) versammelten, war auch der diesjährige Höhepunkt der Entschuldungsaktivitäten im Rahmen der bewegung „Erlaßjahr 2000“. Diese seit Jahren in Österreich und weltweit aktive Bewegung wird vorwiegend von kirchlichen Organisationen getragen und fordert einen umfassenden Schuldenerlaß für die armen Ländern als Grundlage zur Wiederherstelleung von gerechteren Beziehungen zwischen den Völkern.

Für diese Forderungen wurden weltweit mehrere Millionen Unterschriften gesammelt, die in Köln an den deutschen Bundeskanzler und Gipfel-Vorsitzenden Gerhard Schröder überreicht wurden – genau 63.310 davon kamen aus Österreich. Doch nicht nur die Unterschriften: Anläßlich der Übergabe spielte auch ein „Österreichisches Schulden-Streich-Quartett“ in traditionellen Kostümen auf. Das Damenquartett mit dem politischen Ansatz wird auch im Kulturprogramm des von zahlreichen NROs organisierten Gegengipfels einen starken Auftritt haben.

Im Vorfeld des Gipfels hatten die Finanzminister der G7-Länder bereits zugesagt, den 40 ärmsten Ländern etwa ein Drittel ihrer insgesamt 200 Milliarden US-Dollar Auslandsvschulden zu erlassen. Wie hoch nun tatsächlich der am Kölner Gipfel beschlossene Entschuldungsrahmen sein wird und unter welchen Modalitäten die Schulden erlassen werden, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest.

„Erlaßjahr 2000“ will die Mittel, die sich die Schuldnerländer ersparen würden, in Sozial- und Entwicklungsprojekte investiert sehen – eine Forderung, die in der Praxis allerdings nur sehr schwer durchführbar ist.

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