Kommerz-Spektakel mit Pataxopping

Von Andreas Hofbauer · · 2000/04

Vom „Entdeckungs-Freilicht-Museum“ bis zur Vermarktung indianischen Kunsthandwerks reicht die Palette der offiziellen Aktivitäten

Bereits Anfang März wohnte Präsident Cardoso jenem feierlichen Moment bei, als in Lissabon eine Nachbildung der Karavelle von Cabral in See stach, um am 22. April Brasilien „wieder zu entdecken“. Selbst die historische Begegnung zwischen den portugiesischen Seeleuten und „brasilianischen Ureinwohnern“ soll „wieder belebt“ werden. Geplant ist auch, dass der Regierungssitz für diesen einen Tag an den historischen Ort Porto Seguro verlegt wird.

Die Regierung lässt sich das 500-Jahresfest einiges kosten. Es wird sich erst weisen, ob und in welcher Weise die teilweise sehr pompös angelegten Projekte in die Realität umgesetzt werden.

Das „Entdeckungs-Freilich-Museum“ am historischen Ort der ersten Kontaktnahme läuft Gefahr in ein Kommerz-Spektakel umgewandelt zu werden.

Vor kurzem entmachtete der Minister für Sport und Kultur, Rafael Greca, das verantwortliche Künstler- und Architektenteam und nahm die Sache selbst in die Hand. Als neue Attraktion ist nun der Aufbau eines Kunsthandwerkzentrums geplant, in dem touristengerechte, von dort ansässigen Pataxó-Indios gefertigte Produkte angeboten werden sollen. Die Pataxó waren die ersten Eingeborenen, auf die die portugiesischen Eroberer stießen.

Die lokale Presse taufte das Projekt „Pataxopping“ („x“ wie „sch“ ausgesprochen). Ein anderes Großprojekt ist die „Biennale 2000“. Sie soll die größte je organisierte Ausstellung zum Thema brasilianische Kunst werden. Für die Durchführung dieses Projekts wurden 15 Mio US Dollar bereitgestellt und 12 KuratorInnen (u.a. je eine() für afro-brasilianische und Indio-Kunst)

ernannt. Nach der Präsentation in Săo Paulo sollen Teile der Ausstellung auch in Lissabon, Köln und Tokio zu sehen sein.

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