Leserinnen und Leser blicken in die Zukunft

Von Richard Solder · · 2023/Mar-Apr
„Wir glauben an die Utopie, weil die Realität uns unmöglich erscheint." Street Art in Granada, Spanien. Foto: Sjoerd Los/Flickr/Creative Commons 2.0

In der ersten Ausgabe des Südwind-Magazins 2023 haben wir Sie, liebe Leser:innen, gefragt, ob Sie Utopien und Gedanken für Zukunftsgestaltung mit uns teilen möchten. Das Dossier zum Thema Utopien in Südwind-Magazin 11-12/2022 war der Startpunkt. Ein Überblick zu den Inhalten gibt es hier: www.suedwind-magazin.at/utopien

Unseren Aufruf gleich weitergetragen haben die Menschen hinter dem Newsletter des „Weiberhof – Frauenferien & Frauenbildungshof“, www.weiberhof.at. Die engagierte Initiative in der Südsteiermark unterstützt immer wieder das Südwind-Magazin – ein großes Danke dafür an dieser Stelle!

Und das Team des „Weiberhofs“ findet es „ermutigend zu sehen, wie viele Initiativen entstehen, die sich für eine friedvolle und gerechte Welt einsetzen, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen (trotz oder gerade wegen der noch bestehenden Krisen)“. Und, „dass es höchste Zeit ist, neue Gedanken ins Universum zu schicken, um Neues entstehen zu lassen“.

Das dachte sich offenbar auch Sana S. Die Leserin führt ihren Ansatz gleich in acht Themenkreisen aus: ausgehend von der Wende, die „von jedem Einzelnen von uns“ ausgehen muss, über Ideen zu Raumordnung, neuen Wohnformen bis hin zu konkreten Konzepten für Alten- und Gesundheitspflege sowie Migration. Und inklusive Reflexionen zu Geld, Konsum und Reisen.

Hier ein Auszug zu Verkehr & Raumplanung: „Die Straße ist Begegnungszone. Es gibt keine privaten PKWs mehr. Da, wo früher die Autos abgestellt wurden, ist ein Fahrstreifen für autonome Kleinbusse und Einsatzfahrzeuge, die (mit 30 km/h) nur in eine Richtung fahren können. Der Rest der Straße ist für Fußgänger, Fahrräder, Roller, E-Scooter etc. …“

Liest man die Utopien von Sana S., so fühlt man sich ein bisschen wie in einer anderen Welt – und gut dabei.

Der Beitrag von Benjamin Lapp ist in poetischer Form geschrieben. Leser Lapp beobachtet, so teilt er uns mit, in Gesprächen mit Mitmenschen immer wieder gewisse Hemmnisse, sich mit Alternativen und Utopien auseinanderzusetzen. Gedanken in ein Gedicht zu verpacken soll die Hoffnung bestärken, dass wir „mit jedem Schritt einer besseren Welt näher rücken können“. Hier ein Auszug:

Geschöpfe des Lichts

Wir sind Geschöpfe der Unvollkommenheit
und auf diesem Pfad wandeln Wir
mit all unserer Verletzlichkeit,
mit all unserer Liebe,
und fügen unsere Erfahrungen
als Kraftquellen jedem neuen Schritt hinzu,

und mit jedem stolzen Voranschreiten
auf unserem wendungsreichen Weg,
wächst das innere Vermögen
die vormalige Unvollkommenheit
in Uns zu lieben.

In die Redaktion eingetrudelt ist auch ein Brief von Katharina Kistenich, die das „Hinausdenken“ in den Mittelpunkt stellt: „Indem ich mit Pflanzen, Tieren und allem, was ist, wertschätzend und sorgsam umgehe, … und dass ich nicht alles Verfügbare für mich ausnutzen, sondern … meine Güter im Sinne der Verteilungsgerechtigkeit teilen und mich gegebenenfalls für Recht, Würde und Frieden einsetzen soll“.

Auch Walter Wotzel hat sich gemeldet und betont: „Ewiges Wachstum gibt es in einer endlichen Welt nicht … Wie schaffen wir es, … Wandel so zu gestalten, dass alle davon profitieren?“ Dabei sei die Politik genauso gefragt, wie eine Stärkung der Menschen selbst im Sinne von Resilienz.
Der ganze Gastbeitrag, der sich auch unserer Auseinandersetzung mit dem Thema BIP widmet, ist hier zu finden.

Wir ziehen den Hut vor der Kreativität, dem Tiefgang und den konstruktiven Blicken vorwärts unserer Leser:innen – auch jener, die wir nicht zitieren konnten. Vielen Dank!

Richard Solder, für die Redaktion

(Dieser Beitrag wurde am 6.3.2023 veröffentlicht und wird laufend ergänzt und angepasst.)

Wer nun inspiriert ist und selbst Gedanken zu Utopien beitragen will:
magazin@suedwind.at

Südwind-Magazin
Laudongasse 40, 1080 Wien

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