Lesestoff: Fürs sommerliche Vergnügen

Von Redaktion · · 2023/Jul-Aug

Die Leseratten aus der Redaktion haben folgende Bücher verschlungen.

Wenn er ein neues Buch herausbringt, kann man als Leser:in davon ausgehen, ab der ersten Seite von der Kraft seiner Worte mitgerissen zu werden. Die Rede ist vom in Indien geborenen und in den USA lebenden Schriftsteller Salman Rushdie. In seinem neuen Roman – es ist bereits sein 15. – Victory City (Penguin Verlag, München 2023, 416 Seiten, € 26,80) übersetzt und kommentiert ein gewitzter Erzähler die Geschichte eines fiktiven, historischen Epos aus Südindien. Geschrieben habe es die Halbgöttin Pampa, nachdem sie dort eine Stadt geschaffen habe und nach Jahrhunderten auch mit ihr gestorben sei.

Migration, Geschlechterfragen, Fanatismus, Kulturkampf und die Macht der Narrative spielen in der vermeintlich 500 Jahre alten Geschichte eine bedeutsame Rolle. Allesamt Themen, die uns 2023 beschäftigen. Ein Zitat von Rushdie: „Schlechte Zeiten bringen traditionell gute Bücher hervor.“ Man mag es ihm glauben.

Identitti von Mithu Sanyal

In kriegerischer Pose, u. a. mit dem abgeschlagenen Kopf eines Mannes in der Hand, prangt die Hindu-Göttin Kali auf dem Cover des vor kurzem als Taschenbuch erschienenen Romans Identitti (btb Verlag, München 2023, 432 Seiten, € 13,40) von Mithu Sanyal. Auf hitzige, humorvolle und durchaus polarisierende Art und Weise lässt sie darin ihre Protagonist:innen Fragen rund um Identität und Rassismus durchdiskutieren.

Der Plot: An der Universität Düsseldorf wird die Professorin für Postcolonial Studies, Saraswati, die sich als PoC bezeichnet, als Tochter weißer Eltern geoutet. Ein Skandal. Ihre Studierende Nivedita, alias Bloggerin Identitti, versucht, sich über die Gründe dafür und die Konsequenzen daraus für ihre eigene Identitätssuche klar zu werden. Spannend: Sanyal verwebt die fiktive Geschichte mit echten Zitaten, Kommentaren und Twitter-Posts von Menschen aus den einschlägigen Debatten der vergangenen Jahre.

Und ein Buchtipp für Kinder ab acht Jahren: Wir mussten flüchten (Gabriel Verlag, Stuttgart 2023, 112 Seiten, € 15,50) von Journalist Christoph Drösser und der Illustratorin Nora Coenenberg, die schon mehrere Bücher gemeinsam herausgebracht haben – u. a. „100 Kinder“, das 2021 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde.

Dieses Mal ist ein anschaulicher Band entstanden, der anhand von Länderbeispielen wie der Ukraine oder Südsudan politische Geschehnisse, die zu Fluchtbewegungen führten, erklären: Im Fall von Südsudan etwa, dass ein Bürgerkrieg ausbrach – oder dass Regionen in Nigeria von den Terroristen von Boko Haram bedroht werden.

Auch auf das Leben in einem Geflüchtetenlager wird eingegangen. Ein weiterer Fokus ist die globale Lage, also woher die meisten Geflüchteten herkommen und welche Länder die meisten aufnehmen.

Diese Bücher und noch viele mehr erhalten Sie in beiden Filialen der Südwind-Buchwelt in Wien bzw. im Onlineshop: suedwind-buchwelt.at

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