Menschen, die bewegen: Leonita Humaj

Von Christine Tragler · · 2023/Sep-Okt

Du hast dich im Rahmen der Matura mit Landgrabbing befasst. Wie kam es dazu?

Ich habe den Dokumentarfilm „Landraub – Die globale Jagd nach Ackerland“ von Kurt Langbein und andere Dokus auf Arte zum Thema gesehen. In Folge dessen habe ich mir gedacht, wie surreal das Ganze ist: Der Globale Süden ist reich an Ressourcen, kann sie aber nicht nutzen, weil sie ihm von den reichen Industriestaaten entrissen werden. Dass Menschen sich hier in Europa auf Kosten armer Länder immer weiter bereichern, ist unerträglich.

Deine Arbeit wurde mit dem C3-Award für entwicklungspolitische Arbeiten ausgezeichnet. Was bedeutet das für dich?

Mit dem C3-Award ist mir aufgefallen, dass ich nicht nur in meinem persönlichen Umfeld etwas bewirken kann, sondern dass meine Arbeit Wellen schlägt. Wann immer ich in meinem Bekanntenkreis erzählt habe, dass ich mich mit Landgrabbing in Äthiopien als moderne Form des Kolonialismus beschäftige, traf ich auf viel Unverständnis. Die Auszeichnung zeigt mir, dass das Thema wirklich wichtig ist.

© Christine Tragler / SWM

Leonita Humaj, 18 Jahre, hat heuer am Wirtschaftskundlichen Bundesrealgymnasium in der Franklinstraße 26, 1210 Wien, maturiert. Ihre vorwissenschaftliche Arbeit (VWA), betreut von der Geografielehrerin Theres Scheiblauer, hat sie dem Thema Landgrabbing in Äthiopien als moderne Form des Kolonialismus gewidmet. Für ihr Engagement wurde sie mit dem C3-Award ausgezeichnet, der von fünf entwicklungspolitischen Organisationen vergeben wird: ÖFSE, BAOBAB, Frauensolidarität, Paulo Freire Zentrum und Mattersburger Kreis für Entwicklungspolitik. Diesen Herbst möchte Leonita Humaj ein Studium in den Fächern Geografie und Deutsch beginnen und sich weiter mit entwicklungspolitischen Bezügen und globalen Perspektiven auseinandersetzen.

Wie könnte diese Ausbeutung gestoppt werden?

Es wäre viel gewonnen, wenn man die Korruption in den betroffenen Ländern stoppen und bestehende Gesetze einhalten würde.

Welche Menschen inspirieren dich?

Menschen, die sich voller Überzeugung für andere einsetzen, die den Drang haben, etwas zu ändern und ihre Ideen mit viel Fachkenntnis in die Tat umsetzen.

Was macht dich wütend?

Mich macht die Ungleichstellung von Menschen wütend, insbesondere zwischen Mann und Frau, aber auch die riesengroße Kluft zwischen Arm und Reich.

Wie sieht die Welt aus, in der du gerne leben würdest?

In einer aufgeklärten und reflektierten Gesellschaft, in der jeder Mensch mit Respekt behandelt wird. Jeder und jede sollte seine Stimme erheben können und mit seinen Bedürfnissen gehört werden.

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