Die eritreisch-deutsche Modedesignerin Bisrat Negassi über ihren Umgang mit Rassismus und ihren Ansatz, nachhaltige transkulturelle Mode zu machen. Sie wollten eigentlich Ärztin, Journalistin oder Architektin werden. Mode hielten Sie für oberflächlich. Heute sagen Sie, Mode ist politisch. Warum? Mode ist ein System des Ein- und Ausschließens. Sie trennt Gesellschaften in Klassen. Oder, wenn eine Mehrheit eine Minderheit beklaut und Kulturelemente sinnentfremdet, kommerzialisiert und zum Trend macht, kann Mode ein ausbeuterisches System sein. Mode macht Politik. Sie sagen, mit Mode kann man viel bewirken. Ich sehe Mode als eine universelle Sprache, die man lernen kann. Kolonialismus, Rassismus, Machtstrukturen, Deutungshoheiten oder kulturelle ...