Neues aus Eritrea

Von Werner Leiss · · 2010/11

Die letzten Jahre haben bei vielen Musikinteressierten ein steigendes Interesse an historischer äthiopischer Musik geweckt. Ein näherer Blick auf die Veröffentlichungen – hauptsächlich aus den 1970er Jahren – zeigt, dass viel von dieser Musik in Wirklichkeit aus Eritrea stammt.

Nach dreißig Jahren Krieg mit Äthiopien und Jahren der Abgeschiedenheit gibt es jetzt zumindest ein neues musikalisches Lebenszeichen. Ins Rollen gebracht hat das Projekt der französische Produzent Bruno Blum. Er versammelte einige der besten Musikerinnen und Musiker des Landes.

Das Album wurde in Asmara, der Hauptstadt Eritreas, aufgenommen. Verschiedene regionale Stile wurden vereint und gesungen wird in acht selten gehörten Sprachen wie Kunama, Bilen, Nara oder Tigré. Herausgekommen ist im Prinzip eine Annäherung an die goldenen Zeiten des Big Band Sounds, angereichert mit Jazz, Soul und Roots Reggae. Dominant tritt hier immer wieder das Tenorsaxophon in Erscheinung. Zu hören ist auch die Krar, ein in Äthiopien und Eritrea verbreitetes Zupfinstrument, im Grunde identisch mit der Lyra, das hier elektrisch verstärkt zur Geltung kommt.

Asmara All Stars
Eritrea’s Got Soul
Out Here Records, Vertrieb: Lotus

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