
In Krems an der Donau fand im August das erste europäische Forum für Ernährungssouveränität statt.
Was die Rolle der europäischen Agrar-, Handels-, Rohstoff- und zunehmend auch der Energie- und Umweltpolitik betrifft – und der darin verstrickten Konzerne –, so ist ein tief greifender Wandel dringend notwendig. Ein „weiter wie bisher“ ist nicht zukunftsfähig und angesichts rasant zunehmender Ungleichheiten auch hochgradig ungerecht. Diese Politik in Richtung Ernährungssouveränität zu verändern, ist der Anspruch der Bewegungen, Organisationen und Individuen, die sich in der malerischen Donaustadt Krems vom 16. bis zum 21. August getroffen haben.
Ernährungssouveränität ist eine zukunftsweisende Antwort auf die kommenden Herausforderungen. Es geht dabei grundlegend um das Recht von Menschen, die Art und Weise der Produktion, des Konsums und der Verteilung von Lebensmitteln selbst zu bestimmen – ohne damit die Lebensgrundlagen von Regionen und Menschen anderswo zu untergraben. Der Anstoß für das europäische Forum kam aus dem ersten globalen Nyeleni-Forum 2007 in Mali; die daraus entstandene Deklaration von Nyeleni 2007 war auch die Basis für das Forum in Krems.
An die 400 Delegierte aus aller Welt hatten sich versammelt, um gemeinsam über Perspektiven, Erfahrungen, Ideen und politische Forderungen zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen sowie voneinander zu lernen und gemeinsame Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Nyeleni-Europe-Deklaration (s. Link unten) verleiht diesem Prozess ihren Ausdruck.
Das Nyeleni-Forum 2011 war ein Ort, an dem sich vielfältige Initiativen vernetzten: „Community Supported Agriculture“-Initiativen, bäuerliche Initiativen und Organisationen, junge Landlose, kritische KonsumentInnen, Food-Coop-AktivistInnen, GewerkschafterInnen, die sich für die Rechte von ArbeitsmigrantInnen einsetzen, NGO-AktivistInnen, die für eine andere Gemeinsame Agrarpolitik der EU eintreten, gegen Soja-Importe oder Gentechnik kämpfen, Frauengruppen, entwicklungs- oder umweltpolitisch Engagierte, AktivistInnen, die sich für urbane Landwirtschaft einsetzen und viele mehr. Ein besonderer Erfolg war dabei auch, dass es gelang, Allianzen mit Initiativen aus (süd-)osteuropäischen Ländern auszubauen.
Besonders wurde beim Forum darauf geachtet, dass die Art und Weise, wie es strukturiert ist, mit den Inhalten, die auf diesem behandelt und diskutiert werden, übereinstimmen. So gab es einen sehr reflektierten Umgang mit realen Ungleichheiten und Hierarchien, mit den vielen Sprachen am Kongress, mit Geschlechterverhältnissen usw. Besonders hervorzuheben sind auch die unzähligen und sehr engagierten HelferInnen und ÜbersetzerInnen, die das Forum überhaupt erst ermöglicht haben. Die Bewegung ist aus diesem Forum definitiv gestärkt hervorgegangen.
Nähere Infos unter: www.nyelenieurope.net
Broschüre: „Die Zeit ist reif für Ernährungssouveränität!“ – zu bestellen (gegen freie Spende) unter agrarattac@attac.at oder Download unter www.viacampesina.at.
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