Ohne Genregrenzen

Von Redaktion · · 2017/11

Neue hybride Musiken aus Finnland, Deutschland und Dänemark erfreuen die Ohren.

Tango, Jazz-Manouche, Balkan, Klezmer und osteuropäische Musik werden von immer mehr west- und nordeuropäischen Formationen in neue hybride Musiken verpackt. Sie erzeugen damit spannende Klänge. So sind Tjango! eine finnische Formation, die sich 2010 nicht von ungefähr ihren Band-Namen gegeben hat. Er symbolisiert die Zusammenführung von zwei ihrer größten Einflüsse: Django Reinhardt und Astor Piazzolla.

Aber nicht nur Gypsy-Jazz und Tango hat das Quartett im Programm. Antti Leinonen (Akkordeon), Otto Tolonen (Gitarre), Tero Hyväluoma (Violine), und Tarmo Anttila (Kontrabass) beherrschen genauso Bossa Nova und andere lateinamerikanische sowie auch französisch inspirierte Stile. Selbst irischen Folk und Bluegrass haben sie im Programm. Die Mitglieder haben einen teils klassischen, teils folk-musikalischen Hintergrund. Nicht zuletzt sind es die durchwegs eigenen Kompositionen, die diesen Stilmix zusammenhalten und in eine Form gießen.

Auf ihrem neuen Album „Greens and Blues“ ist zu hören, wie sie ihrer Musik zusätzlich eine übergeordnete, speziell nordische Note verleihen.

Klanglandschaften. Tsching nennen sich nicht nur als Trio so. Sie haben auch gleich ihrer Musik diesen Namen gegeben. Diese besteht aus Jazz, Tango, Neo-Klassik, altem regionalen Liedgut, sowie Musik aus dem Balkan und Ost——–europa. Franziska Kraft am Basscello, Helmut Mittermaier mit Sopran- und Tenorsaxophon, Melodica, Bambussaxophon und Flöte, sowie Ben Aschenbach an der Gitarre agieren von Berlin aus.

Auf „Taschenhymnen“, ihrem dritten, bislang persönlichsten Album, finden sich nunmehr ausschließlich Eigenkompositionen. Wurden davor Inspirationen buchstäblich aus allen Teilen der Welt bezogen, werden nun eher persönliche Stimmungsbilder auf kreative Weise zu stimmungsvollen Klanglandschaften vereint. Diese reichen – mit Zwischentönen – von balladesken Passagen bis hin zu Tanzrhythmen.

Verzicht auf Elektronik. Die dänische Formation Mames Babegenush spielte ab 2004 als reine Live-Band auf Partys, Hochzeiten und Bar Mitzwahs. Bald schon erweiterte sich das Betätigungsfeld, man fand sich auf Festivals wieder und gewann Preise. „Mames Babegenush“ bedeutet „Mutters Auberginensalat“. Was immer es damit für eine Bewandtnis hat, er mundet durchaus. „With Strings“ ist schon ihre fünfte Veröffentlichung und das erste Album ganz unter Verzicht auf elektronische Elemente. Dafür fügt sich ein Streichquartett ein. Eine grandiose Idee, die dem Ensemble mehr Volumen verleiht. Obendrein entschied man sich für ein traditionelles Studiosetting. Zu zehnt im Studio, aufgenommen innerhalb von drei Tagen in One-Take Sessions. Das fördert die Konzentration. Klezmer, rumänische, ukrainische, und andere osteuropäische Melodien werden verbunden und auch hier mit nördlicher Mentalität interpretiert.

Werner Leiss ist Musikkritiker des Südwind-Magazins und Redakteur des „Concerto“, Österreichs Musikmagazin für Jazz, Blues und Worldmusic.

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